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Dr. Petra Wodtke

Zero Waste

Seit November 2018 lebe ich zero waste. 

Das bedeutet, dass ich versuche Einwegplastik vollständig zu vermeiden, andere Einwegverpackungsmaterialen wie Glas oder Papier so weit wie möglich. Das Vermeiden von Müll und die Reduktion von Plastikgebrauch ist mit einer Umstellung der Lebens- und vor allem der Einkaufsgewohnheiten verbunden. Der Wocheneinkauf beim Discounter um die Ecke? Nach der Arbeit noch rasch im Supermarkt das Nötigste für den Abend und das Frühstück besorgen? Das ist nicht mehr möglich – und ich vermisse es auch nicht!

Stattdessen fahre ich mit dem Bus und der U-Bahn quer durch die Stadt in einen von mehreren Unverpackt-Läden in Berlin, gehen auf meinen Wegen bei einer der zahlreichen Unverpackt-Abteilungen in Biomärkten und Lebensmittelrettern vorbei und nutze das Angebot an Frischtheken, die Ware in das eigene mitgebrachte Behältnis füllen zu lassen. Auch ist der Wochenmarkt fester Bestandteil meiner Einkaufsroutine geworden: Hier kriege ich alles lose oder in meine Gefäße und noch ein freundliches Wort dazu.

Ja, es ist auch anstrengend. Man schleppt nicht nur nach dem Einkaufen seine Ware nach Hause, sondern bereits vorher seine leeren Boxen, Dosen und Gläser zum Laden und vielleicht davor schon mit zur Arbeit, zum Sport oder den halben Tag durch die Stadt. Vielleicht gibt es genau das eine Produkt nicht, das man sucht und ich muss mein Brot mit anderen Zutaten backen. Oder ich sehe vor Ort etwas, das ich auch gerne hätte und kann es nicht kaufen, da ich kein Behältnis mehr dabeihabe. Das Leben ist voller Entscheidungen.

Mit meinem Einkaufs- hat sich auch automatisch mein Essverhalten geändert. Einige Produkte, wie Frischkäse oder Fertigprodukte haben meinen Speiseplan komplett verlassen. Andere, wie Joghurt oder Smoothie mache ich nun selbst. Fisch gibt es meistens nur noch einmal die Woche, wenn ich vom Markt komme, oder im Fischrestaurant. Und im Unverpackt-Laden gibt es immer von allem nur eins. Und das ist so toll! Kein Mensch braucht 50 verschiedene Sorten Fruchtjoghurt, 12 Spaghettianbieter oder 8 verschiedene Tütengrößen bei Kürbiskernen. Ich wähle zwischen Jasminreis, Risottoreis und Milchreis, fülle mir genau die Menge ab, die ich verzehren oder bevorraten möchte und bin glücklich. Oder ich nehme die Sonnenblumenkerne, einfach die einen, die da sind. Ein wunderbares Gefühl.

Ich koche jetzt häufiger und ich glaube auch gesünder. Und Bier in der Plastikflasche hat sich zum Glück ohnehin nie durchgesetzt.

Letztendlich muss man nur seine Gewohnheiten und Routinen umstellen. Das ist zu Beginn unbequem, aber kein Hexenwerk. Und so kann man nicht nur in einer Stadt wie Berlin prima und unkompliziert #zerowaste leben!

Plastikmüll meines 2-Personen-Haushalts im November 2018

 

 

Plastikmüll meines 2-Personen-Haushalts im März 2019

 

 

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